2020-08-09 Tag vier – südlichster Punkt: Bozen

9. August 2020 Aus Von Straub

Raas – Brixen – Bozen – Lana

  • Strecke: 79 km
  • Dauer: 5:40 (minus 30 Min. warten in Brauereigasthof)
  • Höhenunterschied: 305 Hm

Heute habe ich verschlafen bis nach 9:00. Hat der Körper wohl gebraucht.

Frühstück, packen und los. Aber erst um 11:45 – in der Mittagshitze. Heute radel ich FOK (Freie Oberkörper Kultur). Das einzige was man wohl heute macht ist schwitzen. Nachdem ich mich eingeschmiert habe mit der Sonnencreme, die ich vor Innsbruck gekauft habe, bin ich vorbereitet.

Der Weg ab Brixen geht die ganze Zeit an der Eisack entlang. Sehr schön ausgebaut und meistens hört man die Eisack, kaum Straßenverkehr.

Der Eisack Radweg

Bis Bozen scheint es auf einer alten Bahntrasse weiterzugehen. In Klausen hängen überall Fahrräder an den Häusern. Entweder Freunde des Fahrrads oder zu Warnung?

Ich habe mich entschieden, nicht weiter in den Süden zu fahren als bis Bozen.

Warum nur bis Bozen? Ursprünglich wollte ich auf jeden Fall bis Verona fahren. Aber das wird mir zeitlich zu knapp. Außerdem fahre ich bis auf 200 Meter Höhe runter und muss dann alles wieder hoch. Auch Regen war hin und wieder vorhergesagt. Wenn ich dann noch einen Tag im Zelt festsitze habe ich ein Problem. Ich kann das ja das nächste Mal auch noch machen, mit mehr Puffer.

In Bozen bekommt man schon den Eindruck des Südens: Heiß. Ich habe den Eindruck bis Brixen wäre alle offiziellen Schilder in Deutsch/Italienisch beschriftet. In Brixen und Richtung Meran sieht es anders aus. Da scheint es vorwiegend Italienisch/Deutsch zu sein. Ehe ich mich versehe, bin ich in Bozen/Bolzano

Waltherplatz in Bozen

Die engen Gassen in Bozen sind auch nett

Mittags wollte ich einen Kaffee in Bozen genießen und sehe eine Brauhaus „Hopfen & Co“. Frisches Bier ist genau das Richtige. Bis ich die die Speisekarte bekomme laufen mindestens zehn Bedienungen bei mir vorbei. Anschließend warte ich zehn Minuten bis sich jemand bemüsigt fühlt, mich zu fragen was ich möchte. Hinter mir sitzt ein deutscher Schlauberger, der immer wider das gleiche erzählt. Das er jetzt ein Boot in der Schweiz und irgendeiner jetzt einen Job in Süditalien um mehr verdient und hier in Bozen das Arbeitsamt zahlt.  Blablabla… Und noch viel mehr wird jedem Keller und der anwesenden Begleitung immer wieder erhählt. Wenn man Durst hat, ist man nicht tolerant!

Es ist schattig und ein bisschen Luft geht, immerhin. Jetzt gehe ich gleich. Überraschg, jetzt nimmt die Bedienung mein Bier auf. Ich bestelle lieber nichts zu essen, sonst komme ich heute gar nicht mehr weiter.

Das Bier ist nicht schlecht aber auch nichts besonderes. Ich vermisse eine „Aussage“. Besseren Service und Bier bekommt man auch anderswo. Ist also kein Muss!

Von Bozen nach Meran ist anfänglich etwas verwirrend. Ich komme aber doch auf die Via Claudia Augusta. Am Himmel erscheinen Wolken, die irgendwie „doppelt“ sind.

Durch ewige Apfelplantagen geht es bis kurz vor Meran. Hier kommen die Füsse ins Wasser. Dringend nötig. Während die Füsse abkühlen, rufe ich die Campingplätze in Meran an. Man lernt ja dazu und ich spiele mit dem Gedanken, einen Tag in Meran zu verbringen. Soll eine schöne Stadt sein.

Alles belegt. Außer der Platz, den ich ursprünglich anvisiert hatte, hat noch Plätze frei. Ist zwar 10 km vor Meran aber die Plätze danach sind mir heute zu anstrengend. Um auf den Campingplatz zu kommen, muss.man ungefähr drei Brücken und zehn Kurven fahren, da es zwar irgendwelche Brücken gibt, auf denen man allerdings noch fahren kann.

Der Zeltplatz, den ich zugewiesen bekomme ist ganz nett.

Etwas nüchtern zu Beginn

Während ich das Zelt aufbauen bieten mir die Nachbarn an, dass sie meine elektrische Geräte aufladen könnten. Sehr nett.

Viel „heimeiliger“ mit Zelt

Das Angebot im Restaurant des Campingplatzes ist nicht besonders üppig. Macht nichts, ich bestelle eine Pizza Salami.

Die Wirtin erinnert mich an die österreichische Kommissarin vom Tatort. Älter aber noch ziemlich quirlig. Der Service ist auch um Stockwerke besser als in Bozen.

Morgen schaue ich Mal, ob ich was zum Übernachten in Meran bekomme. Wenn ja, gibt es morgen Kultur.

Fazit des heutigen Tages:

Habe immer ausreichend Powerbanks dabei, damit du immer weißt wohin und rufe rechtzeitig an damit du auch dahin kannst, wo du hin willst..